Nachdem sich alle 7 Segelneulinge zum freitäglichen Training im Segelclub eingefunden hatten wurde gepackt... Viel gehört dazu, wenn man ein Trainingswochenende machen will. Viel ist neu. Nicht nur diese eckigen Boote, auch große Bojen, Hänger die wie Baukasten sind und dann noch ein junger Trainer.
Schon Freitag ging es mit 2 Autos und einem großen Hänger zum Segelclub nach Bautzen. Alle machten sich so ihre Gedanken: Würde man viel segeln? Was machen bei Regen und kein Wind? Wie sollte man die ganzen Sachen, die man endlich einmal ohne Eltern machen wollte, in einem Wochenende unterbringen?
Am See angekommen hieß es zu allererst Zelte aufbauen - schließlich war nicht mehr wirklich Sommer und es wurde früher dunkel. Nachdem dies geschafft war (Trainer können sich zum Glück in fast jedes Zelt hinein denken) gab es Abendbrot unter freiem Himmel - diesem entflohen wir bis zum Sonntag nicht mehr. Zum Ausklang der anstrengenden Schul- und Arbeitswoche wurden dann noch verschiedene Gespräche geführt bis es unter die schützende Schicht der Zelte ging.
Zumindest die Schulwoche schien nicht so anstrengend gewesen zu sein - als die beiden Erwachsenen einen Gang durch die Zelte zum Wecken machten konnten sie schon einige Stimmen vernehmen. Somit konnte direkt das Frühstück hinter sich gebracht und der eigentlich interessante Teil begonnen werden.
Es begann wieder einmal mit Tragen von vielen Sachen - vom Auto zu den Booten. Damit konnte dann endlich der Aufbau der Optis beginnen - wieviel da doch dazu gehört und auf was man alles achten muss lernten die 2 Mädchen und 5 Jungs ganz schnell - sie wollten ja endlich aktiv werden.
Nachdem auch der freundlicherweise von den Bautzner Seglern zur Verfügung gestellte Ruderkahn zum Trainerboot ausgerüstet war und der Wind stimmte (genau richtig für erste Schritte alleine in einem Segelboot) konnten endlich die Boote aufs Wasser und der Spaß begann - immer 4 segelten und 3 sahen sich die anderen während ihrer Pause mit dem Trainer an. An Land stand bei Bedarf ein Vater bereit, der auch mal die eine oder andere segeltechnische Hilfe gab.
Bis zum Mittag hatten alle den ersten Schritt getan und schon einiges gelernt - die Boote machten schon größtenteils das, was die jeweilige Kapitänin bzw. der Kapitän von ihm wollte.
So war der Empfang von einigen Eltern, die das schöne Wetter für einen Ausflug genutzt hatten, umso schöner - konnten doch erste Erfolgserlebnisse berichtet werden. Mit den Eltern war auch eine sehr leckere Käse-Lauch-Suppe mitgekommen, die allen mundete. Nachdem genug Konversationen mit den Eltern geführt worden waren ging es wieder zurück zum Wind - der inzwischen sogar etwas mehr geworden war. Dadurch wurde der Schwierigkeitsgrad noch einmal etwas erhöht, aber auch dies meisterten alle mit Bravour.
Der Nachmittag verging wie im Fluge und vielen kam eine Stunde segeln wie 10 Minuten vor.
Viel zu früh ging es wieder an Land - doch auch das "versorgen" der Boote am Abend gehört dazu. Zu allererst mussten die viel zu viel vorhandenen Algen von den Booten verschwinden, wenn man nicht von weiß zu grün wechseln wollte.
Danach wurde das Lagerfeuer angezündet und auch dem letzten kam zu Ohren, dass es Knüppelkuchenteig gab. Dieser wurde dann bis nach dem Dunkelwerden zubereitet (dabei gaben natürlich die Erfahrenen den Anderen Tipps). Der Teig schien ein Serum enthalten zu haben, welches bei manchen die Stimmbänder lockerte und so wurde es ein schöner Abend, bei welchem sich die
Erwachsenen nicht um Unterhaltung kümmern mussten.
Am nächsten morgen musste der Trainer die Stimmen beim Wecken etwas mehr fordern und das Frühstück fast ganz alleine vorbereiten - doch schließlich stand nur noch der Vormittag zum Segeln zur Verfügung und dieser wollte genutzt werden.
Nach einem kräftigen Frühstück ging es heut flotter mit dem Aufbau der Boote - gelernt ist gelernt und mit dem Zuwasserlassen des ersten Bootes kam der Wind - genau in der gewünschten Stärke damit vorher noch einmal durchgesprochenes geübt werden konnte. Die verfügbare Zeit um am Ende wieder pünktlich in Wachwitz zu sein nutzen alle Segler ausgiebig und so
klappten die meisten Wenden am Ende problemlos. Als dann die Nudeln zum Mittag riefen mussten die Boote nach dem inzwischen routinemäßigen aufslippen ordentlich geputzt werden - man wollte einen guten Eindruck bei der Heimkehr hinterlassen.
Die Nudeln stärkten noch einmal und so wurde gefühlt schnell alles wieder aufgeladen und für die Rückfahrt vorbereitet. Diese startete trotzdem etwas verspätet - auch Trainer lernen noch - und so ging es wieder auf nach Dresden, zurück zu den Eltern, zurück zu dem Punkt wo 2 Tage zuvor alles begann.
Die Fahrt gab Raum das Erlebte zu verarbeiten (das sah man manchen Kinder direkt an) oder aber die nötigen Schulaufgaben nachzuholen.
Zurück in Wachwitz ging das Abladen auch durch die Unterstützung der abholenden Eltern schnell und ruhig von statten. Damit endete ein schönes Wochenende, bei welchem 7 Kinder Erfahrung sammeln konnten wie es ist alleine ein Segelboot zu führen und lernten erste Tücken zu überwinden.
Vielen Dank dem Bautzener Seglerclub für die gastfreundliche Aufnahme und den Eltern für die Unterstützung bis zur Hilfe während der kompletten Zeit.
Jakob Glück, Trainer beim SCW